Heute durfte ich gemeinsam mit Ahmad Mansour und einem Fernsehteam der ARD die Rütli-Schule in Berlin Neukölln besuchen. Ahmad Mansour ist ein israelisch-deutscher Psychologe und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft. Er berät seit vielen Jahren das LKA Berlin und wirkt als Lehrbeauftragter an der Polizeischule sowie an der FH Münster. Die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention schult Lehrer, Polizisten, Pädagogen und Sicherheitsangestellte unter anderem zu linkem und rechtem Extremismus, Islamismus, Radikalisierung und Antisemitismus.
An der Rütli-Schule wird erfolgreich Antisemitismus entgegengewirkt. Lehrer Mehmet Can konnte uns über den Wahlkurs Israel/Palästina berichten. Der Kurs zielt darauf ab, schülernah und interessenorientiert zu unterrichten. Er wurde vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um ein Thema aufzugreifen, das viele der Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer familiären Biographie beschäftigt. Die Grundidee ist, Vorurteile abzubauen und eine Friedensperspektive zu ermöglichen. Der Kurs wird beispielsweise auch von Außenstehenden mit palästinensischem Hintergrund begleitet, um eine Vermittlerrolle einzunehmen. Höhepunkt des Kurses ist eine Reise nach Israel und die palästinensischen Gebiete, um sich einen Eindruck vor Ort verschaffen zu können .
Wir waren uns einig: Antisemitismus muss schon in den Schulen vorgebeugt werden. Er ist ein gesellschaftsübergreifendes Problem. Risikofaktoren für eine Radikalisierung sind herkunftsunabhängig.